Wohin schaut der Benutzer einer Internetseite hin, welchen Weg geht sein Auge? Was interessiert ihn?
Die Aufmerksamkeit des Lesers wird häufig mit der Eyetracking Methode analysiert.
Eyetracking, also die Blickverlaufsmessung ist insbesondere bei mehreren Testpersonen sehr aufwändig und dementsprechend teuer. Dazu ist das Eyetracking je nach benutzter Technik (teilweise veraltet, keine vertraute Umgebung, andere Sicht durch Eyetrackingbrille, Beobachter schaut zu, etc.) auch nicht unbedingt repräsentativ.
Mittlerweile konnten anhand der Auswertung von tausenden Testergebnissen, basierend auf neurowissenschaftlichen Studien, bestimmte Algorithmen abgeleitet werden. So hat z.B. die Universität Osnabrück, Institut Kognitionswissenschaften und Neurobiopsychologie eine neue Webapplikation namens Good Gaze auf der Cebit 2008 vorgestellt, der die herkömmliche Eyetrackingmessung ablösen soll.
Laut Neurowissenschafter sagt dieses neue Tool die menschliche Aufmerksamkeit bei der Nutzung von Internetseiten verblüffend realistisch voraus. Bis zu 98% stimmen mit der herkömmlichen Eyetracking-Methode überein.
Diese Blickverlaufssimulation ist dabei weitaus günstiger und schneller, sodass diese Methode direkt in den Designprozess integriert und eine stetige Performance-Evaluation schon in den Entwurfsphasen einer Werbekampagne oder Benutzeroberfläche einfließen kann.
Aber nicht nur Good Gaze beschäftigt sich mit simuliertem Eyetracking, sondern auch Feng-GUI. Zwar wird bei hier die Modellierung der komplexen Gehirnprozesse nicht ganz so gut wie bei GoodGaze umgesetzt, aber für einen ersten Eindruck ist auch diese Methode durchaus brauchbar. Schön dabei ist, daß Feng-GUI komplett kostenfrei ist. Auch hier visualisiert die automatisch generierte Heatmap sehr schön das Blickverhalten des Menschen.